In den Medien

Medienecho zu «Arbeitsintegration mit Ziel Lehrstelle — gemeinsam die Zukunft bauen»

Der Verein Lernwerk hat gemeinsam mit der Stadt Baden und der Frunz Bauunternehmung AG Anfang 2016 ein Pilotprojekt zur Arbeitsintegration von Flüchtlingen gestartet. Die Resultate des Arbeitsintegrationsprogramms sind ermutigend: Der grösste Teil der Flüchtlinge beginnt im Sommer 2017 mit einer beruflichen Grundbildung. So berichten die Medien.


13 Flüchtlinge waren im Herbst 2016 beim Projektstart dabei. Dazu kamen 8 Partnerfirmen aus dem Bau- und Baunebengewerbe, die sich bereit erklärten, die Kandidaten – bei entsprechender Eignung – bei der Besetzung ihrer Lehrstellen zu berücksichtigen. Per Ende Juni 2017 haben 9 Flüchtlinge Arbeitsintegrationsprogramm im Stil der Integrationsvorlehre so erfolgreich absolviert, dass sie nun einen Lehrvertrag bei einem der beteiligten Bauunternehmen erhalten haben. Ein Teilnehmer entschied sich frühzeitig für eine Feststelle und nur zwei haben das Programm verlassen.

Ein weites Stück Weg

Für die jungen Männer – alle im Alter zwischen 20 bis 40 Jahren – aber auch für alle anderen beteiligten Stellen war es bis dahin ein weites Stück Weg:

Im Lernwerk leisteten die Teilnehmer erste Arbeitseinsätze und übten sich in den für den beruflichen Alltag in der Schweiz wichtigen Schlüsselqualifikationen. Zusätzlich erhielten sie wöchentlich zwei Tage Deutsch- und Mathematikunterricht. Später absolvierten sie Schnupperlehren in den verschiedenen Betrieben, und falls diese erfolgreich verliefen, folgte darauf ein mehrmonatiges Praktikum.

Flüchtlinge als künftige Fachkräfte

Björn Hintermann von der Schoop und Co. AG empfand die Zusammenarbeit mit den Flüchtlingen als durchwegs positiv. «Die Flüchtlinge waren bereits sehr gut geschult, gerade auch, was die Pünktlichkeit betrifft», sagt Hintermann zu Radio Argovia. Er erzählt begeistert, wie gut sich die beiden Flüchtlinge, die bei der Schoop und Co. AG eine Lehre als Abdichtungspraktiker beginnen werden, bereits in den Betrieb integriert hätten.

Die Idee zum Projekt – motivierte und arbeitswillige Flüchtlinge als künftige Fachkräfte für das Baugewerbe auszubilden – stammt von Daniel Glanzmann, Geschäftsführer der Frunz Bauunternehmung AG und Mitglied der Finanzkommission der Stadt Baden. Gemeinsam mit Hildegard Hochstrasser, Leiterin der Sozialen Dienste der Stadt Baden, dem Amt für Migration und Integration des Kantons Aargau und dem Verein Lernwerk lancierte er das Projekt «Arbeitsintegration mit Ziel Lehrstelle – gemeinsam die Zukunft bauen». Glanzmann wollte damit einerseits dem Mangel an Lernenden im Bausektor entgegenwirken und andererseits den Flüchtlingen die Möglichkeit für eine solide Ausbildung und somit eine sichere Zukunft bieten. «Ich war mir auch sicher, dass ich locker ein paar Firmen zusammentrommeln kann, die bei einem solchen Unterfangen dabei sind.»

Integration statt Isolation

Eine Integrationsvorlehre mit anschliessender beruflicher Grundbildung ist eine anspruchsvolle Massnahme, ist sich auch Ursula Haerri, Projektleiterin beim Verein Lernwerk bewusst. «Flüchtlinge dazu befähigen, dass sie in zwei bis drei Jahren einen Berufsabschluss – also ein eidgenössisches Berufsattest EBA oder ein Fähigkeitszeugnis EFZ – in der Tasche haben, ist aber eine sinnvolle Investition.» Und Hildegard Hochstrasser, Leiterin der Sozialen Dienste der Stadt Baden, bestätigt: «Wenn Ungelernte im Niedriglohnsektor arbeiten, bleiben sie oft sozialhilfeabhängig, und auch das Risiko, arbeitslos zu werden, steigt.» Sie ergänzt weiter: «Durch die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt werden die Gemeinden und Städte in erheblichem Mass finanziell entlastet.»