Swiss Silk, die Vereinigung Schweizer Seidenproduzenten, arbeitet seit vielen Jahren mit dem Lernwerk zusammen. Für die Institution, die 2016 den Agropreis gewonnen hat, stehen Qualität und Nachhaltigkeit an erster Stelle – Werte, die auch der Verein Lernwerk vertritt. Mit der Rückbesinnung auf lokale Produktion und Verarbeitung trifft Swiss Silk einen Nerv im Schweizer Markt.
Den Zuschlag für die Zusammenarbeit mit Swiss Silk erhielt der Verein Lernwerk aufgrund seiner Erfahrung in der Konfektionierung von Seide – und dank seiner sozialen Ausrichtung. Mara Dietsche ist Ansprechpartnerin für Swiss Silk. «Die Aufträge von Swiss Silk verlangen von den Teilnehmenden präzises und genaues Arbeiten – eine Kompetenz, die in allen Berufsfeldern gefragt ist.»
Die Idee, die Schweizer Seidenproduktion wieder aufzunehmen, stammt von Ueli Ramseier, dem Präsidenten von Swiss Silk. Der Produktionsprozess ist aufwändig, die Aufzucht der Seidenraupen anspruchsvoll. Mittlerweile sind es zwölf Betriebe, die die Raupen züchten und Swiss Silk mit dem Rohmaterial – den Seidenkokons – beliefern. Jeder Kokon besteht aus einem Seidenfaden, der bis zu einem Kilometer lang ist und in verschiedenen Schritten zu hochwertigen Stoffen verarbeitet wird. Die Herstellung der Stoffe ist genauso Handarbeit wie die Verarbeitung der Seide im Lernwerk.
Im Rahmen des Jubiläums und der Ausstellung «Renaissance der Seide» hat Swiss Silk ein Buch publiziert, in dem die Menschen hinter der Produktion der Schweizer Seide gezeigt werden. Für Mara Dietsche, die im Buch auch porträtiert wird, ist die Arbeit mit den hochwertigen und schön gewebten Stoffen ein Gewinn.
«Dass die Stoffe in der Schweiz hergestellt und verarbeitet werden, fördert auch die Wertschätzung gegenüber dem Produkt.»
Mara Dietsche, Arbeitsgruppenleiterin Textilatelier
Aufträge wie jene von Swiss Silk sind für die Arbeitsgruppen im Lernwerk wertvoll. Sie ermöglichen eine Beschäftigung nahe am ersten Arbeitsmarkt und erhöhen so die Wiedereinstiegschancen der Teilnehmenden.