Vom Beschäftigungsprogramm zum KMU mit sozialem Auftrag.
Anfang der 90er-Jahre nahm die Arbeitslosigkeit in der Schweiz stark zu. Die Arbeitsämter waren mit den vielen Stellensuchenden rasch überfordert. Konzepte gegen die Arbeitslosigkeit waren, die Arbeitsvermittlung und die Beratung zu professionalisieren und die vielen Stellensuchenden zu aktivieren. Ab Mitte der 90er-Jahre verpflichtete der Bund die Kantone, Beschäftigungsprogramme anzubieten.
Ursprünglich aus einer Initiative der HEKS Geschäftsstelle Aargau geboren, startete das Lernwerk in dieser Zeit mit einem Beschäftigungsprogramm für Jugendliche. Die Idee, sich als Werkplatz, als Drehscheibe und als Netzwerk für alle zu positionieren, konkretisierte sich, als man ab 2001 auf dem ehemaligen BAG-Areal im aargauischen Vogelsang Räumlichkeiten mit Entwicklungspotenzial beziehen konnte. Heute gehört der Verein Lernwerk zu den führenden Anbietern von Arbeits- und Berufsintegration im Kanton Aargau. Er pflegt Leistungsvereinbarungen mit den RAV und den IV-Stellen, den kommunalen Sozialdiensten und dem Migrationsamt. Jährlich werden bis zu 800 Teilnehmende auf ihrem Weg zurück in den Arbeitsmarkt oder hin zu einer ersten beruflichen Grundbildung begleitet.
Arbeit, Bildung und Beratung bilden das Fundament sämtlicher Aktivitäten des Lernwerks. Die Programme sind auf die Bedürfnisse der unterschiedlichsten Zielgruppen abgestimmt. Interne Arbeitseinsätze und Bewerbungskurse werden durch individuelle Fördermodule oder Zertifikatskurse ergänzt. Ein grosses Netz an Partnerbetrieben aus den unterschiedlichsten Branchen ermöglicht arbeitsmarktnahe Arbeitseinsätze und Praktika.
Mit den Sozialen Betrieben kam ab 2014 ein weiteres Standbein hinzu. Das Lernwerk erbringt Dienstleistungen für den Markt und schafft gleichzeitig Arbeitsstellen für Langzeiterwerbslose, die im ersten Arbeitsmarkt zurzeit nicht nachgefragt sind.